Mit Frau Muhr auf „Stellas Reise“
Am Freitag vor den Herbstferien blieben die Klassenzimmer der Fünftklässler erst einmal verwaist. Unsere Jüngsten machten sich voller Vorfreude auf den Weg in die Mensa, wo die Altdorfer Autorin Ursula Muhr die Kinder mit ihrer Geschichte „Stellas Reise“ auch gleich in eine andere Welt entführte.
Und das in mehrfacher Weise: Die Autorin brachte uns eine alte, perlenbesetzte Tasche mit, die sie als Kind heimlich auf dem Dachboden gefunden und mitgenommen hatte. Auf diesem Dachboden ereignete sich dabei etwas sehr Seltsames. Die kleine Ursula blickte in einen alten Spiegel, es schaute ihr aber nicht ihr Spiegelbild entgegen, sondern eine fremde, schöne Frau. Natürlich fanden die Schüler eine Erklärung dafür, nämlich, dass es sich um ein Gemälde handeln musste, das in den Spiegelrahmen eingelassen war. Für Frau Muhr war dieses Erlebnis aber so prägend, dass sie sich Jahrzehnte danach noch an diesen Schreck erinnerte und ihre Erlebnisse zur Grundlage ihrer Geschichte der kleinen Stella machte.
Und schon waren Frau Muhr und die Kinder mitten in Stellas Geschichte. Sie verfolgten gespannt und interessiert mit, wie Stella auf dem Dachboden, den sie eigentlich nicht betreten sollte, einen komischen Standspiegel findet und ihr plötzlich eine elegante junge Dame entgegen blickt. Bei einem Besuch bei ihrer Urgroßmutter Karoline findet Stella ein altes Fotoalbum und erkennt die Frau wieder. Die Frau in dem Spiegel war ihre Uroma, das Foto stammt aus dem Jahr 1939. Jede Nacht schleicht Stella sich nun auf den Dachboden und reist mit dem Zauberspiegel in die Vergangenheit von Karolina. Dabei gerät Stella in eine bewegte und nicht ungefährliche Zeit…
Im Anschluss an die Geschichte, deren Ende nicht verraten wurde, auch wenn die Kinder versuchten, Frau Muhr doch noch einige Hinweise zu entlocken, durften alle noch Fragen stellen, die die Autorin bereitwillig beantwortete. Unsere Schüler wollten wissen, für welches ihrer Bücher sie am längsten gebraucht hat, welches ihrer Bücher ihr selbst am besten gefällt, woher sie ihre Ideen nimmt und ob man als Schriftsteller automatisch berühmt ist.
Wir hatten einen schönen und spannenden Vormittag, zu dem uns der Förderverein des Adam-Kraft-Gymnasiums eingeladen hat. Der Förderverein hat die gesamten Kosten für die drei Lesungen übernommen und wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich für die großzügige Unterstützung! Derart inspiriert verließen viele Schüler die Mensa mit dem festen Vorsatz, dem Ende der Geschichte doch noch auf die Schliche zu kommen.
Text: M. Kirchhof
Fotos: AKG